Mittwoch, 24. August 2011

Finde Dein Curry!

40°C im Schatten, die Luft steht, der Asphalt brennt und in der Luft hängt ein nicht definierbarer Duft. Ist eine Kirche in der Nähe? Denn ich vernehme eindeutig Weihrauch. Oder kocht ein umfangreicher Imbissbesitzer eine seiner arabischen Spezialitäten? Denn auch Chili, Kurkuma, Paprika und Ingwer scheinen die Luft zu erfüllen. Könnte es sogar sein, dass eine arabische Mama mitten im Sommer Spekulatius backt, um die hungrigen Mäuler ihrer Kinderscharen zu füllen? Denn auch Zimt, Nelken, Vanille und Sternanis sind nicht zu überriechen. 

Was ich in der sommerlichen Hitze der Dubaier Altstadt entdeckte war allerdings weder Kirche, Koch, noch Spekulatius, sondern der traditionelle Gewürz-Souk! Hier preisen Händler um Händler Safran, Kardamom, schwarzen Pfeffer, weißen Pfeffer, roten Pfeffer, essbaren und nicht essbaren Weihrauch, Lindenblüten, Muskatblüten, Kamillenblüten, Salbei, Lorbeeren, getrocknete Zitronen und sämtliche orientalische Gewürzmischungen an. An einem gelben Pulver aus Kurkuma, Cumin, Koriander, Pfeffer, Bockshornklee, Gewürznelken, Ingwer, Zimt, Fenchelsamen, Senfkörnern und auch Piment, das sich kurz einfach „Curry“ nennt, kommt man dabei kaum vorbei.

Die traditionelle Curry-Mischung, die ihre Wurzeln in Indien hat - wo sie als Masala bekannt ist -, besteht dabei je nach Region und Herkunft mal aus mehr, mal aus weniger Gewürzen. Man sagt sogar, dass jede indische Hausfrau ihr eigenes Masala-Rezept hat! Das war den englischen Kolonialherren im 18. und 19. Jahrhundert allerdings zu viel, sodass sie die so genannte englische Mischung kreieren ließen, die ihrem europäischen Geschmack entsprach. Nichtsdestotrotz, die "eine" Curry-Mischung existiert nicht und so bleibt einem nichts anderes übrig als zu probieren, probieren, probieren bis man sein Lieblingscurry entdeckt hat. Ich muss sagen, dass ich mit der Mischung des Dubaier Gewürz-Souk, die ich zu einem geschmackvollen Süßkartoffel-Curry mit Brokkoli verarbeitet habe, schon sehr zufrieden war! Vielleicht kann Dir dieses Rezept ja auch zur Entdeckung "Deines" Currys verhelfen!

 
Shopping-Liste: 300g Süßkartoffeln, 150g Brokkoli, 1 Schalotte, 1 daumengroßes Stück Ingwer, 1-2 EL Ghee (alternativ Butter oder Öl), 400-500ml Kokosmilch, 3-4 EL Curry-Pulver (hier sollte man einfach nach dem Geschmack gehen), 1/2 TL Kurkuma, 1/2 TL Cumin, 1 EL Fischsauce (alternativ Sojassauce), 1-2 Messerspitzen Chilipulver (auch hier sollte man nach dem Geschmack gehen, wer es gerne schärfer mag, der kann durchaus die Menge erhöhen), 1 EL Sesam, etwas Koriandergrün
To Do´s: Zur Vorbereitung die Süßkartoffeln gründlich schälen und würfeln. Den Brokkoli in seine Röschen zerkleinern.
Die Schalotte fein würfeln und den Ingwer fein hacken. Ghee in einer Pfanne erhitzen (Achtung, Ghee schmilzt sehr schnell!) und Kurkuma sowie Cumin darin auflösen. Schalotte und Ingwer hinzugeben und kurz anschwitzen lassen. Die Süßkartoffeln ebenfalls hinzugeben und für ca. 2 Minuten anschwitzen. Das Gemisch mit ca. 400ml Kokosmilch ablöschen und das Currypulver unterrühren (hier zunächst nicht das gesamte Pulver unterrühren, sondern besser zu einem späteren Zeitpunkt nachwürzen). Dann mit einem Deckel zudecken und bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten köcheln lassen.
Im nächsten Schritt, die Brokkoli-Röschen hinzugeben und für weitere 5 bis 10 Minuten zugedeckt und unter gelegentlichem Verrühren weiter köcheln lassen (der Brokkoli sollte noch bissfest sein). Zum Schluss je nach Bedarf die restliche Kokosmilch hinzugeben, mit der Fischsauce und dem Chilipulver abschmecken und ggf. noch etwas Currypulver hinzugeben. Mit Koriandergrün und Sesam (vorher rösten) garniert servieren. Als Beilage passt hier insbesondere Reis!

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