Mittwoch, 12. Dezember 2012

Kochen oder Backen?

Es gibt diese gewisse Einteilung von Menschen in eine von zwei Interessengruppen. Zum Beispiel gibt es die Menschen, die Hunde lieber mögen und die, die Katzen lieber mögen. Es gibt solche, die lieber in den Sommerurlaub und solche, die lieber in den Winterurlaub fahren. Dann gibt es jene die lieber Skifahren und jene, die das Snowboarden bevorzugen. Manche trinken lieber Bier und manche lieber Wein. Und es gibt diejenigen Menschen, denen es mehr Freude bereitet zu kochen und diejenigen, die lieber backen.

Über die letzten Jahre habe ich viel gekocht und gebacken. Insbesondere natürlich für diesen Blog, aber auch einfach so. Mir bereitet beides Freude. Und trotzdem: Backen gibt mir eine ganz besondere Erfüllung ...

Backen beinhaltet jedes Mal auch einen gewisse Überraschungseffekt: Wird das Gemisch, das man zu einem Teig rührt oder knetet, zu dem Belag oder Boden mit der richtigen Konsistenz? Ist der Kuchen, das Gebäck, der Keks oder das Plätzchen am Ende so süß, saftig oder sahnig, wie es sein soll? Der rohe Teig vermag diese Sicherheit nicht zu geben und daher hat man auch kaum noch die Möglichkeit etwas zu ändern, wenn der Teig erst einmal in den Backofen gewandert ist. Beim Kochen ist das anders: Hier kann noch eine Prise Salz hinzugegeben werden, dort noch etwas Sahne oder Kräuter, vielleicht etwas Zucker, wenn etwas zu scharf oder salzig ist oder Soßenbinder, wenn die Soße zu flüssig ist. Beim Kochen kann man ein Gericht, wenn man möchte, bis zur Vollkommenheit verfeinern!

Vielleicht ist es genau dieser Überraschungseffekt, der sich hinter meiner Begeisterung für das Backen verbirgt. Vielleicht ist es aber auch der Prozess des Backens an sich, der meine Faszination ausmacht. Schon als Kind habe ich dem Kuchen beim Aufgehen gerne zugesehen und auch heute hat sich daran nichts geändert: Ist der Teig einmal im Ofen, schaue ich mindestens alle fünf Minuten vorbei, um zu sehen was passiert. Für mich ist das Backen der Inbegriff des Erschaffens! In kaum einer anderen Tätigkeit wird so schnell evident, wie man aus der Zusammenführung von Materialien (hier Zutaten) ein ganz neues Material erschaffen kann (den gebackenen, festgewordenen Kuchen). Dann noch bei dem Prozess der Entstehung zusehen zu können - das ist für mich wie Magie!

Diese Magie erreicht in der Weihnachtszeit ihren Höhepunkt, wenn die Küche vom Backen der Kipferl, Spekulatius, Butterplätzchen, Zimtsternen und nicht zuletzt Lebkuchen mit winterlichen Gewürzdüften und weihnachtlichen Aromen erfüllt wird. Bei letzteren saß ich am 2. Adventssonntag einmal mehr kniend vor meinem Backofen und beobachte, wie die runden Lebkuchen langsam fest wurden. Das Abkühlen konnte ich dann kaum noch erwarten, um endlich den Überraschungseffekt auf meiner Zunge zergehen zu lassen: mmmmmhhhmmm …

Wie ist das bei Dir? Kochst Du lieber oder backst lieber? Wenn Du Dir noch nicht sicher bist, findest Du es vielleicht mit diesem Ingwer-Lebkuchen-Rezept (ohne Mehl) heraus!

Einkaufsliste (für ca. 16-20 Stück): 100g Marzipanrohmasse, 100g gemahlene Mandeln, 100g gemahlene Haselnüsse, 90g Xucker (oder Rohrohrzucker), 40g Orangeat, 40g kandierte Ingwerstäbchen, 3 Eiweiß, 2 TL Lebkuchengewürz, 1 TL Zimt, 2 MS gemahlenen Ingwer, 1 Prise Meersalz, 20 Oblaten (70mm) (glutenfreie Oblaten gibt es z.B. hier), 20 St. geschälte Mandeln, ca. 200g Zartbitterkuvertüre (optional), Backpapier, ggf. Spritzbeutel

Was gibt's zu tun: Den Backofen auf 170°C Umluft vorheizen Ingwerstäbchen in kleine Würfel schneiden. Die Marzipanrohmasse grob raspeln. Marzipan, Mandeln, Haselnüsse, Zucker, Orangeat, Ingwerwürfel, Eiweiß, Lebkuchengewürz, Zimt, gemahlenen Ingwer und Salz in eine Schüssel geben und mit Hilfe der Knethaken des Rührgeräts ca. 5 Minuten zu einer gleichmäßigen Masse verrühren. Dabei darauf achten, dass sich keine größeren Marzipanstücke bilden.

Die Oblaten auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Die Lebkuchenmasse mithilfe eines Spritzbeutels oder eines Löffels gleichmäßig auf den Oblaten verteilen. Die Finger mit Wasser befeuchten und die Lebkuchenoberfläche glatt streichen. Wenn die Lebkuchen nicht mit Schokolade überzogen werden sollen, an dieser Stelle je eine geschälte Mandel auf der Mitte eines jeden Lebkuchens platzieren.

Das Blech auf die mittlere Schiene schieben und ca. 15 Minuten backen (die Lebkuchen sollten an den Rändern und zur Mitte hin leicht angebräunt sein). Die Lebkuchen danach auf einem Gitterblech komplett abkühlen lassen.

Wenn die Lebkuchen mit Schokolade überzogen werden sollen, die Kuvertüre nach Anleitung schmelzen (ist sie nicht flüssig genug, ggf. ein wenig Pflanzenfett hinzugeben). Die Lebkuchen kopfüber in die flüssige Schokolade tunken, je eine geschälte Mandel auf der Mitte eines jeden Lebkuchens platzieren und auf dem Gitterblech oder Backpapier vollständig fest werden lassen. Dann mit Genuss verzehren oder in einer Blechdose lagern.

Montag, 5. November 2012

Das Sauvage - Prähistorische Küche in Neukölln

Es gibt diese Orte, denen eine ganz besondere Energie inne wohnt - man fühlt sich an ihnen unmittelbar wohl und geborgen. Dies können ganze Städte sein, Plätze in der Natur, eine Parkbank, Wohnungen oder Häuser, Hotels oder auch Restaurants. In diesem Fall, handelt es sich natürlich um letzteres.

An einem kalten Abend bin ich vor ein paar Wochen durch die bereits dunklen Straßen von Berlin gestapft - viel zu leicht angezogen, da ich mich noch nicht richtig auf die völlig überraschende Kälte eingetstellt hatte. Ich war auf dem Weg in ein Restaurant und stellte mir schon bildlich vor, wie ich den ganzen Abend über frieren würde, da ich auch unter meiner Jacke nicht wirklich warm angezogen war und ich mir sicher war, dass sich auch das Restaurant noch nicht auf die Kälte eingestellt und entsprechend wenig geheizt haben würde. Meine Sorge sollte sich als völlig umsonst herausstellen.

Als ich das Sauvage in der Pflügerstraße in Berlin Neukölln (ja, Neukölln, dieser verrufene Stadtteil, der sich jedoch seit jüngster Zeit immer mehr zu einem hippen Hotspot in der Berliner Szene entwickelt) betrat, umgab mich augenblicklich eine wohlige Wärme, verfeinert mit einem zarten Duft von Räucherstäbchen. Der nicht allzu große Raum, das warme Licht zahlreicher Kerzen, die schlichten Holztische- und Stühle, die freundliche Kellnerin, die einen mit einem herzlichen Lächeln begrüßt, verleihen dem Restaurant eine ganz besondere Atmosphäre.

Aber das Sauvage hat nicht nur eine ganz besondere Atmosphäre. In der breit gefächerten Gastronomielandschaft Berlins ist das Restaurant nicht einfach eine weitere Lokalität, es ist eine Ausnahme und vielleicht sogar ein Vorreiter: Das Sauvage kocht als erstes Restaurant Berlins paläolithische Küche. Paläolithische Küche? Paläolithisch bedeutet so viel wie die Altsteinzeit betreffend und somit die älteste Epoche der Menschheitsgeschichte. Nun kommen einem bei der Beschreibung natürlich die wildesten Gedanken: Essen mit den Händen und vielleicht sogar ohne Teller, Tierfelle, rauer Steinboden und in meiner Vorstellung gab es sogar eine Feuerstelle in der Mitte des Raumes, um die man herum sitzen würde.

Nun habe ich mit meiner anfänglichen Beschreibung bereits vorweggenommen, dass es im Sauvage Tische und Stühle gibt. Aber auch ansonsten wird hier wie in einem normalen Restaurant gegessen. Denn paläolithische Küche bedeutet nicht, dass man isst wie damals in der Steinzeit, sondern, dass man isst was es zu dieser Zeit gab: "Die paläolithische Küche hat die Ernährungsgewohnheiten unserer prähistorischen Vorfahren als Ausgangspunkt, ohne jedoch genau nachahmen zu wollen, wie der prähistorische Mensch aß. Der moderne Paleo-Koch kombiniert die Evolutionswissenschaft mit dem Wissen aus gegenwärtiger Kochkunst und den Kochmethoden unserer Vorfahren", wird auf der Webseite des Restaurants beschrieben. Aber was genau bedeutet das?

Bei der Paleo Cuisine, wie die Küche auch genannte wird, werden ausschließlich biologische und unverarbeitete Lebensmittel verwendet: Das sind in erster Linie Fisch, Fleisch, Gemüse, Nüsse, Getreide und Samen. Weiter verarbeitete Lebensmittel wie Getreide, Speisestärke, Milchprodukte oder Zucker kommen nicht auf den Tisch. Das Besondere dabei ist, dass die Vermeidung dieser Lebensmittel eine maßgebliche Auswirkungen auf Körper und Gesundheit hat, die Boris und Rodrigo, die Inhaber des Sauvage, selbst erfahren haben. Boris war auf der Suche nach einer gesunden Ernährung, die eine heilsame Wirkung auf den Körper hat, als er zufällig auf die paläolithische Ernährung stoß. Nach nur 3 Wochen mit dieser ursprünglichen Ernährungsform konnte er sich von Asthma befreien, fühlte sich kraftvoller und bemerkte eine reinere Haut. Nach nunmehr 3 Jahren konnte er außerdem eine maßgebliche Stärkung seines Immunsystems beobachten - eine Bronchitis, die ihn zuvor regelmäßig plagte, hat sich komplett aufgelöst. Nun aber zurück zur paläolithischen Küche und deren Gerichte.

Die paläolithischen Gerichte auf der Speisekarte des Sauvage werden regelmäßig geändert und passen sich saisonale Produkten an. Als ich vor ein paar Wochen dort war, stand als Vorspeise unter anderem "The Hunter Gatherer Plate", sozusagen ein Steinzeit-Antipasti, mit verschiedenen Kräuterpestos, Chutneys, getreidefreien Cracker und Brot sowie täglich wechselnden Specials auf der Karte. Als Hauptspeise konnte man zum Beispiel zwischen Filet Mignon (100% Weiderind) vom Grill an gerösteten Schalotten, gedünstetem Wirsing, Wildkräutersalat und essbaren Blüten, geröstetem Fasan mit hausgemachter Knochenbrühe, Rosmarin-Pflaumen und schwarzem Möhrensalat in Zitrus-Lavendel-Öl und Kabeljaufilet, gedünstet in einem Bananenblatt, serviert mit Pakchoi und Kokosnussblumenkohl wählen. Für Vegetarier gab es eine Herbstgemüsepfanne mit Butternusskürbis, Rosenkohl, Wurzelgemüse und garniert mit gerösteten Pinienkernen und Oliventapenade. Zum süßen Schluss durfte man sich entweder ein Waldbeeren-Custard-Törtchen mit frischen Brombeeren oder einer pochierte Birne im rohen Kakaomantel entscheiden. So wie sich die Speisekarte las, so schmeckten auch die Gerichte: außergewöhnlich und geschmacksintensiv. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt lange nicht mehr so gut gewürzte Gerichte und so einfallsreich verarbeitete Lebensmittel zu mir genommen!

Das Sauvage bietet dabei eine weitere Besonderheit: Auf seiner Speisekarte werden sämtliche Ernährungsformen und Lebensmittelallergien bedient. Sowohl Vegetarier und Veganer werden hier fündig, als auch Menschen mit einer Laktose- oder Glutenintoleranz. Da weder Milchprodukte noch Getreide in der Paleo Cuisine verarbeitet werden, können Allergiker getrost zwischen all den wundervollen Gerichten wählen!

Fazit: Das Sauvage ist neben seiner außergewöhnlichen Küche, den geschmackvollen Gerichten, dem liebevoll eingerichteten Räumlichkeiten und den freundlichen Kellnerinnen, nicht zuletzt einer dieser Orte, denen eine ganz bestimmte Energie inne wohnt - man fühlt sich hier unmittelbar wohl und geborgen.

Sauvage - Paleo Restaurant, Pflügerstr. 25, Berlin-Neukölln, www.sauvageberlin.com, Öffnungszeiten: Di - So, 18-24 Uhr

Bildquelle: Sauvage - Paleo Restaurant

Sonntag, 21. Oktober 2012

Was braucht man zum Glücklichsein?

Manche würden sagen eine Arbeit, die einem Spaß macht. Manche würden sagen, gute Freunde und eine liebende Familie. Manche würden sagen, hin und wieder Urlaub. Manche würden sagen, ein Hobby, das man mit Leidenschaft verfolgt. Manche würden sogar sagen, man braucht Geld, um glücklich zu sein.

Wir machen unser Glücklichsein von äußeren Umständen abhängig. Das Glücklichsein scheint gewisse Maßstäbe zu haben: Hat man dies und das, kann man glücklich sein oder werden. Hat man dies und das nicht, wird es wohl eher schwer mit dem glücklich sein. Das „dies und das“ zum Glücklichsein ist allerdings bei jedem anders. Es ist ganz davon abhängig, welche Prioritäten für einen Menschen gelten, welche Vorlieben er hat, was ihm wichtig ist usw.

Sicherlich gibt es einige Übereinkünfte  in Bezug darauf, was man zum Glücklichsein braucht. Eine Arbeit, die einem Spaß macht und einen erfüllt, ist sicherlich so eine Übereinkunft. (Diejenigen, die das Geldverdienen vor die Erfüllung stellen, schließe ich an dieser Stelle einfach einmal aus.) Also müsste jeder, der eine erfüllende Arbeit hat, glücklich sein. Dann aber frage ich einen Freund, der als Arzt tätig ist und somit eine erfüllende Arbeit haben muss, ob ihn das, was er tut glücklich macht. „Meine Arbeit macht mir Spaß und ich tue etwas Gutes, indem ich Menschen helfe – aber ob ich wirklich rundum glücklich bin, kann ich so nicht sagen.“ Das was man tut macht Spaß, aber man ist trotzdem nicht glücklich – wie geht das?

Vielleicht spielen beim Glücklichsein einfach noch andere Faktoren mit: ein liebender Partner, eine harmonische Familie und ähnliches. Dann wiederum gibt es Frauen, die einen Mann haben, der sie liebt, Kinder, die vorbildlich sind, ein gemütliches Heim und gute Freunde, die somit rein objektiv betrachtet glücklich sein müssten, es aber nicht sind. Wie kann das sein?

Ich versuche einmal zu erklären, wie das sein kann: Wir Menschen denken, dass wir etwas haben müssen oder etwas tun müssen, um etwas zu sein. Zum Beispiel: Wir denken, dass wir Geld haben müssen, um uns einen gewissen Lebensmittelstandard leisten zu können, was uns dann wiederrum glücklich macht. Komischerweise verfliegt das Glücklichsein nach einer neuen Anschaffung oder einem Geldsegen, wie einem Lottogewinn, aber häufig schnell wieder. Der Grund ist, dass äußere Umstände nichts mit unserem inneren Befinden zu tun haben und ihn auch nicht nachhaltig beeinflussen können. Nur wir selbst können unser inneres Befinden beeinflussen. Nur wir selbst entscheiden, was wir sind und wie wir uns fühlen. Dies tun wir allerdings oft unbewusst und so denken wir, dass unser Befinden von Äußerlichkeiten abhängt. Holen wir die Entscheidung über unser Sein und Befinden aber in unser volles Bewusstsein, können wir es beeinflussen. Man sollte sich daher in jeder Situation bewusst zu Gemüte führen, wie man sich gerade fühlt und dann sollte man sich fragen, ob man sich in diesem Moment tatsächlich so fühlen möchte oder nicht.

Auch zum Glücklichsein bedarf es daher nicht viel mehr als unsere eigene bewusste Entscheidung glücklich zu sein – aber auch, wenn es nicht viel mehr bedarf, sage ich nicht, dass das Ganze einfach ist! Wie alles im Leben, zum Beispiel auch das Kochen, bedarf es der Übung. Ich übe täglich: Bewusst über mein Sein zu entscheiden und zu kochen. Die letzte Übung ergab die unten beschriebene herbstliche Gemüsesuppe mit Räuchertofu und ich habe mich bei deren Verzehr bewusst dafür entschieden, glücklich zu sein!

Shopping-Liste (4-6 Portionen): 700g Hokkaido-Kürbis, 400g Kartoffeln, 400g Rosenkohl, 2 Zwiebeln, 250g Räuchertofu, 900ml Gemüsebrühe, 1 EL Ghee (vegan: 1EL Pflanzen- oder Kokosfett), 4 Stiele Thymian oder ca. ¾ TL getrockneten Thymian, 3 MS gemahlene Muskatnuss, 2 MS Zimt, 1 TL Zitonensaft, Salz, Pfeffer, 4-6 TL Basilikumpesto (siehe auch dieses Rezept) (vegan: Veganes Pesto oder einfach weglassen)

To Do’s: Als Vorbereitung, die Kartoffeln schälen und in ca. 2cm große Würfel schneiden. Den Rosenkohl gründlich waschen, Stunk entfernen und halbieren. Den Kürbis ebenfalls gründlich waschen, entkernen und in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. Die Gemüsebrühe aufsetzen.

In einem großen Topf, das Ghee zerlassen und die Zwiebeln kurz darin dünsten, bis sie glasig sind. Die Kartoffeln und die abgezupften Thymianblättchen oder den getrockneten Thymian in den Topf geben und ebenfalls kurz dünsten (Tipp: Den Thymian ein wenig zwischen den Fingern reiben, damit er sein volles Aroma entfalten kann). Mit der Gemüsebrühe ablöschen und das Wasser kurz aufkochen lassen, dann auf niedrige Temperatur reduzieren. Den Rosenkohl hinzugeben und ca. 5 Minuten zugedeckt garen. Danach die Kürbiswürfel hinzugeben, umrühren und für weitere ca. 10 Minuten garen.

In der Zwischenzeit den Tofu in ca. 1 cm große Würfel schneiden, zur Suppe hinzugeben und alles verrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Zimt und Zitronensaft abschmecken. Zum Schluss, die Suppe auf Schalen verteilen, je einen TL Pesto oben drauf geben und glücklich sein.

Mittwoch, 12. September 2012

Eine Prise Herbst

Der September ist gerade einmal zwölf Tage alt und schon fegt die erste herbstliche Brise die warmen Temperaturen, die lauen Sommerabende und die langen Sommertage davon. Der Reisverschluss muss ein bisschen weiter hochgezogen, der Schal etwas fester um den Hals geschlungen und der Regenschirm das ein oder andere Mal öfter mitgenommen werden.

Die Einen schwelgen in diesen ersten Herbsttagen noch in Sommererinnerungen und hätten es am liebsten, dass die milden Temperaturen ewig währen. Die Anderen freuen sich über die erste herbstliche Brise, die erste Goldfärbung der Blätter und die rauer werdenden Temperaturen. Auch ich zähle zu letzterer Gruppe ...

Für mich wohnt dem Herbst ein ganz eigener, ganz besonderer Zauber inne. Ist es nicht ein Wunder, wie sich die Farbe der Blätter wie auf Knopfdruck von einem satten Grün in ein leuchtendes Gold verwandelt? Oder wie Kürbisse, Rüben und Kartoffeln sich zu ihrer vollen Reife entfalten? Wie die Nüsse einfach vom Baum fallen - loslassen -, weil sie wissen, dass sie jetzt reif sind? Wie die Tiere im Herbst instinktiv den Vorrat für den Winter sammeln? Wie urplötzlich eine Brise aufkommt und man sich wundert, wo diese herkommt?

Ich habe die erste herbstliche Brise mit einer Prise herbstlicher Zutaten in der Küche begrüßt: mit Birnen und Walnüssen. Diese werden auf einem leichten Blätterteigboden von würzigem Stilton, feinem Thymianaroma und süßem Honig untermalt. Für mich ein geschmackliches Wunder des Herbstes!

Shopping-Liste für herbstlichen Birnen-Stilton-Flammkuchen (ergibt 4 Mini-Flammkuchen): 4 Scheiben Dinkelblätterteig (gibt es von moin, ansonsten genug Blätterteig für 4 Blätterteigkreise mit einem Durchmesser von ca. 10 cm), 2 Birnen (eher kleine und sie sollten nicht zu weich sein), 75g Stilton, 20g Walnüsse, 8 Zweige frischer Thymian, 2 TL flüssiger Honig (alle Produkte wie immer bevorzugt in Bio-Qualität bzw. aus regionalem Anbau)

To Do's: Den Backofen auf 200°C vorheizen. Blätterteig antauen lassen. Wenn die Blätterteigscheiben von moin verwendet werden, haben diese bereits die richtige Größe (wer möchte kann die Ecken rund abschneiden, sodass ein kreisförmiger Flammkuchen entsteht). Ansonsten Kreise mit 10 cm Durchmesser aus dem alternativ verwendeten Teig ausschneiden, z.B. mit einer Suppenschale.

Die Birnen vierteln, Kerne und Stunk entfernen und mit einem Gemüsehobel in feine Scheiben schneiden (daher sollten die Birnen nicht zu weich sein). Die Blätterteigscheiben auf ein Blech mit Backpapier geben, mit den Birnen belegen und dabei einen Rand von 1/2-1 cm lassen (ca. 1/2 Birne pro Flammkuchen). Den Stilton grob zerkrümeln und auf den Birnen verteilen. Die Walnüsse grob zerkleinern und ebenfalls über den Birnen verteilen. Die Blättchen von den Thymianzweigen zupfen und über die anderen Zutaten streuen (ca. 2 Thymianzweige pro Flammkuchen). Zuletzt den Honig obenauf verteilen (ca. 1/2 Teelöffel pro Flammkuchen).

Das Blech in den Ofen schieben und für ca. 12-15 Minuten backen, bis sich die Blätterteigränder leicht braun färben.

Normalerweise gebe ich keine gesonderte Empfehlung zu einem meiner Rezepte, aber dieses muss ich nun doch ausdrücklich empfehlen! Ich habe die Kombination einfach auf gut Glück getestet und war umso mehr überrascht von deren Stimmigkeit und Intensität: Von der ersten Gabel an wurde der Genuss der Flammkuchen von einem "mmmmmmmh" begleitet ...

Montag, 3. September 2012

Die Mittagspause: Fast Food vorm Computer

Wenn sich die Uhrzeiger wochentags in Richtung 12:00 Uhr bewegen, kann man in Büros, Geschäften und Läden eine gewisse Unruhe wahrnehmen. Fragen wie "Wann wollen wir in die Kantine?", "Wo wollen wir heute Mittag essen gehen?" oder "Möchtet Ihr auch etwas bestellen?" werden gestellt und beantwortet. Die Mittagspause spielt eine wichtige Rolle im deutschen Arbeitsalltag. Was dabei auf die Teller kommt, und in welchem Rahmen die Mahlzeit eingenommen wird, nimmt dabei oft die weniger wichtige Rolle ein.

Wenn ich nicht gerade blogge, arbeite auch ich wochentags in einem Büro (schließlich muss ich meine Leidenschaft für gutes Essen und hochwertige Lebensmittel irgendwie finanzieren :)). Bei uns gibt es keine Kantine, sodass meine Kollegen und ich entweder in einem der Restaurants in der Nähe essen gehen, einen Lieferservice beauftragen, uns mit Essen zu versorgen oder etwas Selbstgemachtes von zu Hause mitbringen. Dabei bin ich jeden Tag von Neuem überrascht, wie viele Lieferjungs Pizza, Burger oder fettige Pasta liefern. Von der Qualität des bevorzugten Mittagsmahls abgesehen, finde ich es auch überraschend, wie viele Kollegen Ihr Essen schnell in sich "hineinstopfen", um noch viel schneller wieder vor dem Rechner zu sitzen. Die Steigerung: Einige nehmen sich noch nicht einmal die Zeit ihren Arbeitsplatz zu verlassen und nehmen das Essen vor dem Computer zu sich. Die Devise scheint zu lauten: Hauptsache es geht schnell! Nährwert des Essens und deren Qualität spielen eine untergeordnete Rolle.

Dabei geht es in der Mittagspause noch nicht einmal nur um das Essen. Klar, normalerweise sollte die Hauptmahlzeit ausgewogen sein, eher leicht, damit man nach der Pause nicht in Müdigkeit verfällt, und einen mit wichtigen Nährstoffen und Vitaminen versorgen, die einem die nötige Energie für den Rest des Tages geben. Was aber mindestens genauso wichtig wie die gesunde Mahlzeit ist, dass man in der Mittagspause wirklich Pause macht, den Kopf für einige Moment frei bekommt und seinem Körper wenn möglich noch ein wenig Bewegung gönnt - dies gilt vor allem, wenn man einen Schreibtischjob nachgeht.

Musstest Du bei dieser Beschreibung an der ein oder anderen Stelle an Dich selbst denken? Findest Du dich hier wieder? Dann nehme Dir doch einfach einmal für eine Woche vor (eine Woche reicht erstmal, sehe einfach wie Du dich danach fühlst), Deine Mittagspause bewusst als Pause zu nutzen, Deinen Arbeitsplatz für das Mittagessen zu verlassen, Dir ein bisschen Bewegung und frische Luft zu gönnen und das Essen mit Aufmerksamkeit zu Dir zu nehmen, dabei auf Pizza, Burger und sonstiges Fast Food zu verzichten und lieber zu Salat, Gemüse, Reis und ähnlichem zu greifen. Vielleicht möchtest Du Dir sogar einmal etwas Selbstgemachtes mit ins Büro nehmen, dann weißt Du ganz genau, was Du zu Dir nimmst - oft verstecken sich in einer vermeidlich leichten Mahlzeit in der Kantine oder im Restaurant nämlich Fette und andere Inhaltsstoffe, die das Essen schwerer und ungesünder machen als man denkt!

Es bedarf also nicht viel, um aus der Mittagspause eine richtige Pause zu machen, die Körper und Geist mit der nötigen Energie für den restlichen Arbeitstag versorgt. Dabei sollte die Devise anstelle von "Hauptsache schnell" lieber "Nehme Dir bewusst Zeit und achte darauf, was Du zu Dir nimmst!" lauten!

Und damit der Einstieg in die bewusste Mittagspause nicht allzu schwer fällt, folgt an dieser Stelle noch eine Inspiration für ein selbst gemachtes Mittagessen, das sich gut zum Mitnehmen ins Büro eignet und dort sowohl aufgewärmt oder auch kalt genossen werden kann: Quinoa-Karotten-Fenchel-Salat mit Hüttenkäse.

Shopping-Liste (ca. 2-3 Portionen): 300g Karotten, 1 mittelgroße Fenchelknolle mit Grün (ca. 350g), 100g Quinoa, 200g Hüttenkäse, 1 kleine Knoblauchzehe, 25g Krübiskerne, 25g Datteln (ca. 4 Stück), 1 TL Fenchelsaat, Zucker (oder Xucker), Meer- oder Steinsalz, Pfeffer, Olivenöl (alle Produkte wie immer bevorzugt in Bio-Qualität bzw. aus regionalem Anbau)

To Do's: 200ml Wasser mit etwas Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Den Quinoa unter fließendem Wasser abwaschen und in das kochende Wasser geben. Bei niedriger Hitze für ca. 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Quinoasamen das Wasser komplett aufgesogen haben; hin und wieder umrühren. Dann vom Herd nehmen und den Quinoa mit einer Gabel auflockern.

Währenddessen, die Karotten und den Fenchel waschen. Die Karotten schälen und in Stifte schneiden (ca. 3 cm lang). Die Fenchelknolle der Breite nach halbieren, den Stunk und das Grün entfernen. Das Grün aufheben. Den Fenchel in Scheiben schneiden. Den Knoblauch fein würfeln.

In einer Pfanne ausreichend Olivenöl erhitzen. Den Knoblauch in die Pfanne geben und einige Sekunden anschwitzen (er sollte nicht braun werden). Dann direkt die Karottenstifte und Fenchelscheiben hinzugeben und für 3-4 Minuten dünsten. 1 TL Fenchelsaat, 1/2 TL Zucker und etwas Salz hinzugeben, vermengen und für 3-4 weitere Minuten dünsten. Karotten und Fenchel sollten noch bissfest sein.

Nebenbei etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Kürbiskerne darin rösten, bis sie leise knacken. Außerdem die Datteln fein würfeln und das Fenchelgrün grob zerkleinern.

Dann den Quinoa, die Kürbiskerne, die Datteln und das Fenchelgrün zum Gemüse geben und alles vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Salat mit einem Kleks Hüttenkäse genießen! Tipp: Wem der Hüttenkäse zu fade schmeckt, kann ein wenig Salz hinzugeben und mit dem Käse vermengen.

Weitere einfache Rezepte für die Mittagspause sowie mehr Details zum Thema Essen in der Mittagspause, wie die Psyche bei der Essenswahl mit entscheidet oder wo versteckte Kalorien schlummern, sind in dem Artikel "Besser essen im Alltag - Wie man auch bei Stress gesund genießt" in der aktuellen Ausgabe (August/September 2012) der ZEITWissen zu finden.

Dienstag, 21. August 2012

"Kochblog der Woche" bei kochbar.de

Am Wochenende bin ich aus einem wunderschönen Urlaub in Kroatien zurück gekehrt und ich dachte, dass es mir nach sieben Tagen Sonne, Segeln, blauem Meer, noch blauerem Himmel, Strand und unglaublich netten Menschen nicht besser gehen könnte. Nun, als ich meine E-Mails durchging, wurde ich eines besseren belehrt! In meinem Posteingang leuchtete mir eine Nachricht mit dem Betreff "Ihr Blog ist "Kochblog der Woche" bei kochbar.de" entgegen. Aufgeregt öffnete ich die E-Mail, in der ich über die Auswahl von Organic Cottage zum "Kochblog der Woche" der online Kochplattform kochbar.de informiert wurde! Meine Freude darüber war wirklich unglaublich! 

Ich schreibe diesen Blog aufgrund meiner eigenen Überzeugung, dass gutes Essen gut tut und Lebensmitteln die entsprechende Wertschätzung entgegengebracht werden sollte, die sie verdienen. Nämlich, dass sie Mittel zum (Über-)Leben für uns sind (siehe auch Organic Background). Ich schreibe diesen Blog auch, weil ich gerne schreibe. Und ich schreibe diesen Blog, weil es mir einfach unglaublich viel Spaß bereitet! Dabei ist es für mich bereits Erfüllung genug, dass ich genau dies tue. Noch mehr Erfüllung verspüre ich natürlich, wenn ich den ein oder anderen Kommentar zu meinen Artikeln lese oder ein "Like" zu einem meiner Facebook-Posts erhalte. Dass eine etablierte Kochplattform wie kochbar.de nun schreibt "Organic Cottage ist nicht nur ein Sammelsurium von Rezepten, es ist ein Zuhause für alle, denen etwas am Essen liegt. Die vielen Artikel, die Nadine allesamt mit jeder Menge Herzblut schreibt, klären uns über Lebensmittel auf und sagen uns, wo wir sie am besten kaufen oder verzehren können. Aus jeder Zeile scheint uns der Appell "Schätzt, was Ihr auf Euren Tellern habt!" entgegen zu schallen.", erfüllt mich unglaublich! 

Die Auszeichnung zum "Kochblog der Woche" zeigt mir, dass ich mit Organic Cottage den richtigen Weg eingeschlagen habe, dass ich ein Thema bearbeite, dass Relevanz hat - und zwar nicht nur für mich - und das weiter an Relevanz gewinnen wird. Ich danke der kochbar.de-Redaktion für die Auszeichnung, die lobenden Worte und den schön geschriebenen Artikel! Ich danke kochbar.de auch für die zahlreichen Rezepte (u.a. aus den VOX-Kochsendungen), die mich schon zu dem ein oder anderem Gericht inspiriert haben, den zahlreichen Artikel zum Thema Ernährungsberatung, durch die ich schon einige Aha-Momente erlebt habe und das Koch-Forum, in dem sämtliche Themen rund um Kochen, Backen, Ernährung, Lebensmittel, Essen und vor allem auch Genießen diskutiert und ausgetauscht werden. Denn man sollte beim Essen nie vergessen, dass es im Besonderen ums Genießen geht!

Ich habe den Erfolg dieser Auszeichnung sehr genossen - und zwar mit einem Aprikosen-Kardamom-Lassi!

Shopping-Liste (für 2-3 Portionen): 150g Sojajoghurt (oder normalen Naturjoghurt), 300ml Wasser, 150g Aprikosen, 5 Kardamomkapseln, 2 EL Agavendicksaft, 1 Prise Salz

To Do's: Die Kardomomkapseln aufbrechen und die Samen herausnehmen. Die Samen anhand eines Mösers zerstoßen. Die Aprikosen entkernen und grob zerkleinern.

Joghurt, Wasser, Aprikosen, Kardamom, Agavendicksaft und Salz in den Mixer geben und fein pürieren. Fertig! Übrigens: Auch auf kochbar.de gibt es zahlreiche Lassi-Rezepte zu entdecken!

Dienstag, 7. August 2012

Great Expecations - Oder: Der Londoner Borough Market übertrifft Erwartungen

Ständig erwarten wir etwas. Wir erwarten, dass im Urlaub die Sonne scheint. Wir erwarten, dass unsere Arbeit gewürdigt und geschätzt wird. Wir erwarten vom Italiener um die Ecke, dass er uns authentisches italienisches Essen zubereitet. Wir erwarten im Sternerestaurant, dass der Service exzellent ist. Wir erwarten auf dem Markt, dass das Obst und Gemüse frisch ist. Wir erwarten im Feinkostladen, dass wir besondere Produkte angeboten bekommen. Wir erwarten dies und das und noch viel mehr!

Allerdings werden unsere Erwartungen nicht immer erfüllt ... Im Urlaub regnet es. Unsere Arbeit wird mal nicht im vollen Umfang gewürdigt. Der Italiener um die Ecke verkocht die Pasta. Im Sternerestaurant verschüttet der Ober den Wein. Der eben auf dem Markt gekaufte Apfel hat eine braune Stelle. Oder der Feinkostladen hat einmal nicht unser Lieblingsolivenöl vorrätig. Dann können wir meistens nicht anders: Wir sind enttäuscht. Aber muss das sein? Ich sage nein!

Was passiert, wenn wir in solchen Situationen einfach die Perspektive wechseln? Wenn es im Urlaub regnet, bleibt es doch dennoch Urlaub. Wird die Arbeit nicht ausreichend gewürdigt, holen wir bei der nächsten Aufgabe vielleicht noch viel mehr aus uns heraus. Die Pasta ist verkocht, macht uns aber dennoch satt. Der Wein im Sternerestaurant landet neben dem Glas, dafür bekommen wir wahrscheinlich einen Digestif umsonst. Wenn das Lieblingsolivenöl nicht vorrätig ist, kommt man in den Genuss ein Neues auszuprobieren. Und plötzlich ist die Enttäuschung gar nicht mehr so groß. So einfach ist das!

Wenn man im nächsten Schritt seine Erwartungen generell ein wenig herunterschraubt, dann werden die Erwartungen sogar meistens noch übertroffen! Bei mir war das erst vor kurzem der Fall, als ich dem Londoner Borough Market einen Besuch abstattete. Ich erwartete einen typischen Markt, frisches Obst und Gemüse, natürlich auch die ein oder andere Spezialität und die verschiedensten britischen Lebensmittel. Was ich bekam war mehr, sehr viel mehr: Französisches Bio-Baguette, frisch gepresste Säfte, Weizengrassshots, außergewöhnliche Salatkombinationen, Fisch und Meeresfrüchte frisch aus dem Meer, Pilze in aller Art, Tomaten in sämtlichen Formen, Raclette, vegetarische Burger, deutsche Bratwurst, portugiesische Pastel de Nata, Turkish Delight, Kräuter mit zugehöriger Züchtausstattung, "Paderborner Bread", London's besten Kaffee und und und.

Wie ein kleines Kind im Spielzeugladen, bin ich mit großen Augen und Staunen durch die zahlreichen Gänge gegangen, versucht vor jedem der unzähligen Stände stehen zu bleiben und alles zu probieren, was in mein Blickfeld kam. Das Schöne an den Londoner Märkten ist: Man darf fast überall probieren und zwar nicht zu wenig! So bin ich an dem einen Kuchen- und Süßwarenstand im "Green Market" (ein Teil des Borough Markets) bestimmt drei Mal "vorbeigeschlendert". 

Bestimmte Stände oder Buden zu empfehlen, fällt mir bei der bunten Auswahl nicht leicht! Dennoch, ein paar Marktanbieter sind mir besonders aufgefallen: Die Total Organic Hot Bar bietet allerlei bunte Salate in einfallsreichen Kombinationen. Die Total Organic Juice Bar direkt daneben, bietet das Pendant im Saftbereich (u.a. auch Weizengrassshots!). Unweit dieser Stände erhält man bei Turnips eine riesengroße Auswahl an frischen Obst und Gemüse: Morcheln, frische Mandeln, ein Meer an roten, gelben und grünen Tomaten, Bärlauch, Wassermelonen, indische Mangos ... Auch bei Chegworth Valley gibt es frisches Obst aus eigenem Anbau. Der Stand ist jedoch noch mehr für seine selbst gemachten Säfte bekannt. Mini Magoos verkauft verschiedene selbst gemachte Müslimischungen aus 100% Bio-Produkten (teilweise sogar glutenfrei!). Veggie Burgers aus Halloumi oder Quinoa (vegan) mit nährreichen Salaten und auf Wunsch auch mit Hummus gibt es bei Veggie Table (yummy!!). Sugargrain - the 'Free From' Bakery bietet verschiedenste glutenfreie Kuchen, was man weder der verlockenden Auslage ansieht noch beim Verzehr bemerkt (das Angebot beinhaltet außerdem laktosefreie, zuckerfeie und eifreie Kuchen).

Die Liste ist noch um einiges länger, aber eigentlich entdeckt man den Borough Marekt am besten selbst, denn jeder bringt andere Vorlieben und Erwartungen mit! Aber dennnoch ein letzter Tipp: Bevor man das bunte Getummel hinter sich lässt, sollte man noch auf einen Espresso oder Flat White zu Monmouth - wo die vielbeschäftigten Geschäftsleute auch mal 10-15 Minuten Wartezeit in Kauf nehmen, um den vielleicht besten Kaffee London's zu trinken. 

Wessen Erwartungen auf dem Borough Market trotz der Vielfalt, der großen Auswahl und dem internationalen Angebot unerfüllt bleiben, dem kann ich nur raten, an seiner Erwartungshaltung zu arbeiten ... :)

Borough Market, 8 Southwark Street, London, SE1 1TL (Nähe London Bridge), Öffnungszeiten: Montag - Mittwoch 10-15 Uhr nur für Lunch, Kompletter Markt: Donnerstag, 11-17 Uhr, Freitag 12-18 Uhr, Samstag 8-17 Uhr, http://www.boroughmarket.org.uk/

Dienstag, 17. Juli 2012

Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl

Neben Salz und Pfeffer gehört für mich Öl - und zwar insbesondere Olivenöl - zur absoluten Grundausstattung in der Küche. Neben Salz und Pfeffer braucht es für mich aber auch nicht viel mehr als Olivenöl und ein frisches Stück Ciabatta, um den Gaumen zu befriedigen. Einzig die Qualität des Öls muss dabei stimmen! Was sich so trivial anhört, gestaltet sich bei der heutigen Auswahl an Olivenölen allerdings gar nicht so einfach.

Extra vergine, vergine oder einfach nur Olivenöl? Kaltgepresst oder nicht? Griechisches, italienisches, spanisches oder vielleicht französisches Öl? Dabei sagen weder die Flaschenangaben noch das Herrkunftsland etwas über die Qualität des Öls aus!

Für das Olivenöl extra vergine (auch als "natives Olivenöl extra" bezeichnet), werden Oliven im optimalen Reifestadium geerntet und innerhalb weniger Stunden verarbeitet, um die Fermentation oder Oxidation der Früchte zu vermeiden. Denn nur auf diese Weise werden die gesunden Inhaltsstoffe der Oliven erhalten, die Olivenöl zu einem gesundheitsfördernden Nahrungsmittel machen. Olivenöl vergine (oder auch "natives Olivenöl") darf aus nicht ganz frischen und/oder beschädigten Olivenöl hergestellt werden. Das bedeutet auch, dass wichtige Inhaltsstoffe in der Produktion verloren gegangen sind. Einfaches "Olivenöl" wiederum besteht aus so genanntem Lampantöl, das aus vom Boden aufgesammelten und teilweise angefaulten Oliven sowie einer kleinen Menge an nativem Olivenöl besteht. Dass diese Art von Öl die gesunden, positiven Inhaltsstoffe der Olive größtenteils oder sogar gänzlich verloren hat, ist, denke ich, selbsterklärend.

Aber auch die bloße Bezeichnung "extra vergine" garantiert nicht die Qualität des Öls! Gemäß der Olivenöl-EU-Verordnung darf ein Olivenöl als extra vergine bezeichnet werden, das während dessen Herstellungsprozess keinen Temperaturen von über 27°C ausgesetzt war. Dabei verliert Olivenöl bereits bei relativ geringen Temperaturen an wertvollen Inhaltsstoffen! Ein qualitativ hochwertiges Produkt wird daher in der Herstellung nicht mehr als 20°C ausgesetzt.

Des Weiteren zeichnet sich ein Qualitätsprodukt durch handgepflückte Früchte aus, denn nur eine schonende Ernte, in der die Beschädigung der Früchte vermieden wird, erlaubt eine Minimierung des Fermentationsprozesses. Auch offenbart der Säuregrad des Öls seine Qualitätststufe. Hochwertige Öle weisen einen Gehalt freier Fettsäuren von 0,1 bis 0,3% aus. Leider kann man diese Angaben auf den Flaschen meist nicht finden, sodass man sich bei der Suche nach einem qualitativ hochwertigen Olivenöl in erster Linie auf seinen Gaumen verlassen muss: Das Olivenöl sollte leicht bitter schmecken und ein Kratzen um Hals hinterlassen!

Wer sich nicht auf seinen Gaumen verlassen möchte, dem rate ich einen kompetenten Händler für den Olivenölkauf aufzusuchen, der bei der Auswahl beraten kann. Auch Olivenöltests, zum Beispiel vom Feinschmecker-Magazin, können helfen. Oder aber man plant bei seinem nächsten Italien-, Spanien- oder Griechenlandurlaub einfach den Besuch beim Olivenbauern ein, um das Öl direkt vom Erzeuger zu erhalten und vielleicht sogar beim Herstellungsprozess zuzusehen! Wem das wiederum zu aufwändig ist, der hat mittlerweile auch über das Internet die Möglichkeit, Olivenöl so direkt wie möglich vom Erzeuger und ohne viele Zwischenhändler zu kaufen, zum Beispiel über Reine Olive No. 1 oder die arteFakt Olivenölkampagne.

Wenn man dann endlich "sein" Olivenöl bester Qualität gefunden hat, belohnt einen das flüssige Gold mit einem Aroma, das seines gleichen sucht und aus einem Gericht ein Geschmackserlebnis macht! Einfach Olivenöl auf einen Teller geben, etwas Salz und Pfeffer darüber verteilen, ein frisches Ciabatta hinein tunken, die Augen schließen und genießen! Oder wie wäre es mit Rote Bete-Carpaccio an Hüttenkäse und Olivenöl?

Shopping-Liste für Rote Bete-Carpaccio an Hüttenkäse und Olivenöl (ca. 4 Vorspeiseportionen): 350g Rote Bete (ca. 3-4 Knollen), 200g Hüttenkäse, ca. 1/4-1/2 TL Meersalz, 2 TL Sonnenblumenkerne, 1/2 Schälchen Kresse, ca. 6-8 EL Olivenöl bester Qualität, Pfeffer

Was ist zu tun? Rote Bete waschen, schälen und mithilfe eines Gemüsehobels in sehr dünne Scheiben schneiden und beiseite stellen. Das Salz zum Hüttenkäse geben und vermengen (einmal kurz abschmecken und je nach Geschmack noch etwas mehr Salz hinzufügen). Nebenbei, die Sonnenblumenkerne in einer beschichteten Pfanne oder Topf rösten, bis sie leicht braun werden. Die Kresse waschen und dann vorsichtig trocken tupfen.

Die Rote Bete-Scheiben kreisförmig auf den Tellern anrichten und den Hüttenkäse in die Mitte des Kreises geben. Darauf die Kresse drapieren. Ca. 2 EL Olivenöl pro Teller auf die Rote Bete verteilen. Zum Schluss etwas frischen Pfeffer darüber streuen.

Wer noch mehr über Qualitätsmerkmale und die gesunden Inhaltsstoffe von Olivenöl erfahren möchte, wird auf der Internetseite "Zentrum für Gesundheit" fündig, von der ich einige, der hier angegebenen Informationen habe.

Samstag, 30. Juni 2012

Sommer, Sommerabende & Blaubeerkuchen

Was heißt für Dich Sommer? Meer, Sonne, Strand, Palmen? Grüne Wiesen, Sonnenblumen, ein laues Lüftchen? Ein erfrischender Cocktail, kurze Nächte, Festivals? Bikini, Badehose, der Sprung ins erfrischende Wasser? Wassermelonen, Pfirsiche, Aprikosen? Erdbeeren, Johannisbeeren, Blaubeeren? All das?

Sommer heißt für mich Sonne, Sonnenuntergänge, lange Tage, warme Abende, im Freien sitzen, im Freien essen, Sonnenbrillen, Sonnenhüte, saftiges Obst, frisches Gemüse, kühle Drinks, erfrischendes Eis, ... Aber ich habe auch ein ganz bestimmtest Bild vor Augen, wenn ich an den Sommer denke. Das Bild eines Sommerabends:

Eine lange, weiß gedeckte Tafel auf einem Hügel, die von ein paar Bäumen umrahmt wird. Bunte Lampions hängen zwischen den Ästen, die durch eine feine Brise sanft hin und her schaukeln. Fröhlich lachende Menschen decken die Tafel mit sommerlichen Köstlichkeiten: bunte Salate, Feines vom Grill, saftige Gemüsebeilagen, geschmackvolle Soßen, raffinierte Dips, knuspriges Brot. Die üppig gefüllten Schüsseln werden rumgereicht, von allem wird gekostet, dabei wird geredet, erzählt, gelacht. Die Sonne geht langsam am Horizont unter und die letzten Sonnenstrahlen werden von sanften Gitarrenklänge untermalt. Der Himmel färbt sich zuerst orange, dann rot, lila und zuletzt blau und bevor die Nacht hereinbricht, wird der Nachtisch gereicht: frisch gebackener Blaubeerkuchen.

Shopping Liste für Blaubeerkuchen vom Blech ...
... Kuchenboden: 150g Butter, 150g Zucker (oder Xucker), 3 Eier, 225g Dinkelmehl, 1 TL Backpulver, 2 EL Milch (Soja- oder Dinkelmilch auch möglich)
... Kuchenbelag: 700-750g frische Blaubeeren, 500g Creme fraîche (oder alternativ laktosefreier Schmand), 25 Zucker (oder Xucker), 3 Eigelb, 1 MS Zimt

To Do's: Den Backofen auf 190°C vorheizen. Für den Kuchenboden, Butter und Zucker schaumig rühren, bis der Zucker aufgelöst ist. Eier hinzugeben und gut vermengen. Dinkelmehl, Backpulver und Milch dazugeben und gründlich vermengen, bis ein glatter Teig entsteht. Ein Backblech ausreichend fetten und den Teig gleichmäßig darauf verteilen. Das Blech in den Ofen schieben und den Kuchenboden 10-12 Minuten backen.

Für den Belag, die Blaubeeren waschen und abtropfen lassen. Creme fraîche, Zucker, Eigelb und Zimt in eine Schüssel geben und gründlich verrühren.

Den Kuchenboden aus dem Ofen nehmen und die Blaubeeren gleichmäßig darauf verteilen. Dann den cremigen Belag gleichmäßig über die Beeren geben und ebenfalls gleichmäßig verteilen. Den Kuchen für weitere 15 Minuten im Backofen backen.

Montag, 11. Juni 2012

Essen ist ein Fest!

Spanische Tapas, italienische Antipasti oder venezianische Cicchetti, griechische, arabische oder türkische Meze. Zu Deutsch: Kleinigkeiten, Häppchen, Appetitanreger. Allerdings versinnbildlicht keine dieser Bezeichnungen die große Kultur der kleinen Speisen in den südländischen Küchen richtig. Klar, in der deutschen oder auch anderen nördlicheren Küchen sind sie in dieser Form auch nicht verankert. Aber wieso eigentlich?

Bei meinen Recherchen dazu habe ich unter anderem herausgefunden, dass die griechischen Meze oder Mezedes ursprünglich in Kaffeehäusern als Form der Gastfreundschaft serviert wurden. Auch die italienischen Antipasti werden in einer Menüabfolge nicht unbedingt als Vorspeise serviert, sondern eher vor dem richtigen Abendessen in einer Bar zu Prosecco oder Vino Bianco gereicht. Als Symbol der Gastfreundschaft kann man sie ebenfalls verstehen, denn wenn man zum Aperitivo in eine Bar geht, zahlt man nur für das Getränk, das Antipastibuffet gibt es sozusagen umsonst dazu. In beiden Fällen spielt also ein gastfeundschaftlicher Aspekt eine wichtige Rolle, wenn gefüllte Weinblätter, Grillgemüse, Prosciutto und weitere Köstlichkeiten serviert werden.

Bei Antipasti, Tapas & Co. geht es aber auch und im Besonderen um Gesellschaft! In Spanien, genauso wie in Italien, werden Tapas oder Pinchos in erster Linie in Bars verspeist und zwar mit der Familie, Freunden oder Bekannten. Dazu gibt es ein Caña (ein kleines Bier) und man unterhält sich. Welchen Stellenwert das soziale Zusammenkommen in Spanien hat, zeigt der Fakt, dass Spanien als Land mit den meisten Bars pro Kopf bekannt ist!

In der Türkei können die landestypischen Meze einen Teil der Hauptmahlzeit am Mittag oder Abend darstellen. Gerade beim Abendessen begleiten die Meze dabei das Essen bis über die Hauptspeise hinweg den ganzen Abend. Generell werden in der Türkei nie nur Getränke serviert! Immer gibt es Meze oder Salat dazu, wie ich von einem Bekannten weiß. Es geht bei dem Verzehr der türkischen Appetitanreger also ebenfalls um Gesellschaft und Geselligkeit!

Die Schlussfolgerung, die ich aus der hier genannten Esskulturen ziehe, ist, dass die südländischen Häppchen auf dem Stellenwert des Essens sowie der Freude am gesellschaftlichen Zusammenkommen beruhen. Speisen bedeutet hier nicht einfach nur das Aufnehmen von Nahrung und sich treffen bedeutet nicht einfach nur zusammen sitzen. Vielmehr ergänzt das eine das andere! Man kommt zusammen, tauscht sich aus, lacht, trinkt und dabei genießt, speist oder nascht man gemeinsam. Besonders praktisch und kommunikativ sind dabei natürlich kleine Häppchen! Aber egal ob nun kleine Portionen oder die vollumfängliche Mahlzeit, in den südlichen Ländern wird aus dem Essen generell immer eis Fest, ein Fest der Geselligkeit!

Ich finde wir können uns öfters ein Beispiel an Italien, Spanien, der Türkei und Griechenland nehmen und die Mahlzeit zu einem gesellschaftlichen Fest machen! Denn essen sollte nicht nur gleich essen sein, es sollte vielmehr ein Genuss sein und wie kann man besser genießen als mit den Menschen, die man gern hat?

Shopping-Liste für Auberginen-Röllchen mit einer Ricotta-Feigen-Füllung (eine italienische Kleinigkeit): 2 mittelgroße Auberginen (ca. 400g), 200g Ricotta, 3 getrocknete Feigen (ca. 50g), 3 TL Pinienkerne, 1-2 Knoblauchzehen (zerdrückt), abgeriebene Schale 1 Bio-Zitrone, Chiliflocken, 50ml Olivenöl, Salz, Pfeffer

To Do's: Den Backofen auf 200°C vorheizen. Olivenöl mit Knoblauch, Zitronenschale, Salz und Pfeffer vermengen. Auberginen in ca. 3mm breite Scheiben schneiden und mit der Olivenöl-Marinade von beiden Seiten bepinseln und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Auberginenscheiben ca. 5-7 Minuten im Ofen auf oberster Schiene backen (die Ränder sollten leicht bräunlich sein).

In der Zwischenzeit, die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Danach grob zerkleinern. Die Feigen in kleine Stücke schneiden. Ca. 4-6 EL Wasser erhitzen, die Feigenstücke hinzugeben und kurz aufkochen lassen. Dann beiseite stellen und ca. 5 Minuten quellen lassen. Den Ricotta in ein Schüsselchen geben und Pinienkerne, Feigen und etwas Chiliflocken hinzugeben und gründlich verrühren. Je nach Geschmack etwas mehr Chiliflocken hinzugeben.

Pro Auberginenscheibe ca. 1 TL der Ricottafüllung nehmen und vorsichtig einrollen. Ggf. mit Zahnstochern befestigen. Und zum Schluss in Gesellschaft genießen.

Wer möchte kann die Auberginenröllchen mit Rucola und einer leichten Vinaigrette aus Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer servieren.

Montag, 14. Mai 2012

Bio Brunch auf Italienisch: im Pappa e Ciccia

Für Ihr Frühstück sind die Italiener eigentlich nicht sonderlich bekannt. Eine Tasse Espresso, ein paar Kekse, vielleicht noch ein Cornetto (Hörnchen), das dann in den Espresso getunkt wird - das war's! Umso erstaunter war ich, als ich von dem Brunch-Angebot des Pappa e Ciccia in der Schwedter Straße im Prenzlauer Berg hörte. Bekannt war mir das italienische Restaurant bereits, habe ich hier doch schon den ein oder anderen geselligen Abend mit leckerem Antipasti, hausgemachter Pasta und Quitten-Prosecco in lockerer Atmosphäre verbracht. Aber wie würde ein Brunch beim Italiener aussehen? Nun, es gab Espresso und es gab Cornettos. Es gab aber auch noch sehr viel mehr und zwar alles in zertifizierter Bio-Qualität!

Wer ein eher traditionelles deutsches Frühstück bevorzugt, dem wird neben den Hörnchen (wahlweise mit Marmelade, Honig oder einem köstlichen Nougat-Aufstrich zu verzehren) auch Früchtejoghurt, Bircher Müsli sowie weich gekochtes, hart gekochtes, Rühr- oder Spiegelei (die extra frisch zubereitet werden) geboten. Natürlich gibt es auch eine Käse- und eine Wurstplatte und hier wird es nun italienisch: Scamorza, Gorgonzola, Prosciutto, Salami und und und. So geht es auch auf den anderen zahlreichen Platten weiter: gegrillte Zucchini und Auberginen, Fenchel-, Avocado-, Reissalat, gefüllte Paprika, getrocknete Tomaten, Capaccio, gedünstetes Gemüse, Lachs, Caponata (himmlisch!), Lasagne und natürlich Insalata Caprese.

Bei meinen vorherigen Besuchen im Pappa e Ciccia sind mir bereits die zahlreichen vegetarischen und veganen Gerichte aufgefallen. Und so gab es auch beim Brunch die Möglichkeit zwischen dem Standard- und dem veganen Brunch zu wählen. Den Unterschied machen dabei 2 Euro: Während der Standardbrunch mit 16 Euro berechnet wird, kostet der vegane Brunch 14 Euro. Zugegeben, für Berlin ist das nicht gerade günstig. Meiner Meinung nach wird der Preis jedoch durch die Qualität der Lebensmittel voll und ganz gerechtfertigt. Bio-Qualität, ausgewählte Produkte, Regionalität und eigens hergestellte Pastawaren, dafür steht das Pappa e Ciccia und das spiegelt sich im Geschmack wieder.

Wer dennoch lieber den ganz klassischen deutschen Brunch den köstlichen Antipasti-Variationen und italienischen Schmankerln vorzieht, dem empfehle ich, dem Pappa e Ciccia zumindest für den Mittagstisch oder ein geselliges Abendessen einen Besuch abzustatten, um die hausgemachte Pasta oder eines der anderen sorgfältig und liebevoll zubereiteten Gerichte zu kosten und dazu ein Glas Quitten-Prosecco zu genießen. Wer lieber zu Hause kocht, hat die Möglichkeit im Delikatessenladen des Restaurants direkt nebenan die ein oder andere italienische Köstlichkeit mitzunehmen. Es lohnt sich!

Übrigens: "Pappa e Ciccia" bedeutet soviel wie "Pech und Schwefel" oder "unzertrennlich".

Pappa e Ciccia, Schwedter Str. 18, 10435 Berlin, www.pappaeciccia.de, Montag - Sonntag 11-24 Uhr (Sonntagsbrunch) (Reservierung empfohlen!)

Donnerstag, 3. Mai 2012

Wie schmeckt Spargel?

Vor kurzem habe ich den Film "Stadt der Engel" gesehen. In einer Szene fragt Nicolas Cage, der den Engel Seth spielt, die menschliche Maggie Rice, an die er sein Herz verliert und die von Meg Ryan gespielt wird, wie die Birne schmeckt, die sie in seinem Beisein verzehrt. Sie antwortet: "Sie schmeckt wie - eine Birne. Sie wissen nicht wie eine Birne schmeckt?" Er korrigiert sich: "Wie sie für Sie schmeckt, das weiß ich nicht." Und sie antwortet: "Saftig, und süß. Sie ist auf der Zunge weich und körnig, wie zuckriger Sand zergeht sie im Mund. Wie hört sich das an?" - "Wundervoll!"


Diese Szene hat mich berührt. Nicht nur weil hier eine gewisse Spannung zwischen Seth und Maggie entsteht, sondern auch weil diese Frage so essentiell ist und dennoch stellt man sie sich sehr selten, wenn überhaupt. Wie oft genießt man eine Mahlzeit so bewusst als dass man sagen könnte, wie eine bestimmte Zutat oder die Gesamtkomposition für einen persönlich schmeckt?


Obgleich ich ein sehr großer Genießer bin, schenke ich dem Essen in den seltensten Fällen diese für mich vollendete Form der Aufmerksamkeit. Ich weiß, wann mir etwas besonders gut schmeckt - dann schließe ich die Augen und lasse es genussvoll auf der Zunge zergehen. Aber wie die Zucchini, der Apfel, der Spargel oder eben die Birne für mich schmeckt, welche Erinnerungen und Gefühle sie vielleicht hervorruft, das habe ich bisher nicht bewusst wahrgenommen. Aber umso bewusster tue ich dies jetzt!


Wer mich heute fragt, wie mir Spargel schmeckt, dem werde ich nicht antworten: "Er schmeckt wie - Spargel." Sondern: "Wässrig mit einem Hauch von Süße. Erfrischend! So wie eine leichte Brise an einem schwülen Sommertag."


Nach was schmeckt Spargel für Dich? Welche persönlichen Erinnerungen und Gefühle ruft der Geschmack in Dir hervor? Vielleicht kannst Du es anhand dieses Rezeptes herausfinden: Spargel mit Butter an karamellisierten Kirschtomaten, gerösteten Pinienkernen und Parmesan.


Shopping-Liste (für 2 Personen): 800-1000g Spargel und für das Spargelwasser (ca. 2 Liter) 1 EL Rohrohrzucker, 1 TL Zitronensaft, 1 TL Butter und 1-2 EL Salz, 8 Kirschtomaten und zum Karamellisieren 1 TL Butter und 1/4 - 1/2 TL Rohrohrzucker, 2 TL Pinienkerne, 2-3 EL Butter und 3-4 TL frisch geriebener Parmesan


To Do's: Den Spargel gründlich schälen und die Enden abschneiden. Das Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und Zucker, Salz, Zitronensaft und Butter hinzugeben. Die Spargelstangen ebenfalls hinzugeben und 5 Minuten auf höchster Stufe kochen. Dann die Herdplatte komplett abschalten, den Topf aber auf der Herdplatte stehen lassen, sodass der Spargel darauf für ca. 10-15 weitere Minuten ziehen kann. Hier am besten nach ca. 10 Minuten mit einem Messer in die dickste Stange stechen, um die Konsistenz zu prüfen (wie bei Kartoffeln).


In der Zwischenzeit die Kirschtomaten halbieren. 1 TL Butter in einem kleinen Topf schmelzen lassen, den Rohrohrzucker hinzugeben und diesen anschmelzen lassen. Bevor er zu karamellisieren beginnt, die halben Kirschtomaten mit der flachen Seite darin ca. 3-4 Minuten andünsten. 2-3 EL Butter komplett schmelzen und die karamellisierten Kirschtomaten hinzugeben. Außerdem die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten.


Die Spargelstangen auf zwei Tellern verteilen. Die Tomaten-Butter Soße darüber geben und Pinienkerne und Parmesan darüber streuen. Wer möchte kann noch etwas frische Petersilie darüber geben. Als Beilage dazu esse ich am liebsten neue Kartoffeln.


Die Originalszene aus "Stadt der Engel" findest Du hier: http://www.youtube.com/watch?v=MHckzPJuPKw

Montag, 16. April 2012

Risotto - Zitrone - Prosecco - Grüner Spargel

In manchen Restaurants dieser Welt werden Gerichte in einer sehr puristischen Art und Weise beschrieben. Der Fokus wird auf das Wesentliche - die verwendeten Zutaten - gelegt und die mögliche Zubereitungsart wird der Phantasie des Gastes überlassen. Was könnte bei "Schwarzer und weißer Sesam", "Saurer Blattkohl im Frühjahr, Ziegenquark und Spitzpaprika" oder "Schokolade, Karamellbonbon und Sojamilch" herauskommen?

Das Menü des Berliner Sternerestaurants reinstoff, das diese Gerichte suggeriert, ist klar formuliert, schlicht gehalten und nicht überladen. Ich mag Menükarten, die in dieser Art aufgebaut sind! Die Wahl wird rein anhand der Zutaten getroffen und man wird von nichts anderem abgelenkt. Wir werden heutzutage an so vielen stellen mit unnötigen Informationen überfrachtet, dass ich gerade beim Essen gehen klare und überschaubare Menükarten schätzen gelernt habe.

Eine Menükarte wie das reinstoff aufzubauen finde ich sehr raffiniert! Nicht nur wird es dem Gast einfach gemacht sich zu entscheiden. (Neben einer überschaubaren Auswahl weiß ich auch sofort ob ich Ziegenquark oder Schokolade mag, ob diese nun in Form einer Füllung, flüssig oder fest serviert werden.) Sondern es wird zusätzlich einen Spannungseffekt kreiert. Wie genau wird mein Gericht wohl aussehen? Wie wird der weiße und schwarze Sesam zubereitet sein?

Auch ich möchte mich an dieser Stelle auf das Wesentliche konzentrieren und Spannung schaffen auch wenn diese im direkt folgenden Rezept gleich wieder aufgehoben wird: Risotto, Zitrone, Prosecco und grüner Spargel.

Shopping-Liste (2-3 Portionen): 200g Risottoreis, 400g grüner Spargel, 3 Frühlingszwiebeln, 150ml Prosecco, ca. 500ml Gemüsebrühe oder -fond, Schale 1/2 Zitrone, 20g frisch geriebenen Parmesan, 20g Butter, Olivenöl, Puderzucker, Fleur de Sel und Pfeffer

To Do's: Reis waschen. Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebelringe darin ca. 1 Minute andünsten. Reis hinzugeben und ebenfalls andünsten, bis dieser leicht glasig ist. Mit dem Prosecco ablöschen und unter ständigem Rühren verkochen lassen.

Heiße Gemüsebrühe kellenweise hinzugeben und unter gelegentlichem Rühren verkochen lassen. Zwischen dem Rühren mit Deckel bedecken. Dies so lange wiederholen, bis das Risotto cremig ist und der Reis noch einen leichten Biss hat (ca. 30 Minuten).

Nebenbei den Spargel waschen, die Enden abschneiden und das untere Drittel schälen. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und den Spargel darin anbraten, mit Puderzucker leicht bestäuben und diesen kurz karamellisieren lassen. Der Spargel sollte stellenweise eine leichte Bräune erhalten.

Vor dem Servieren Parmesan, Butter und Zitronenschale unter das Risotto rühren und es mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Risotto auf die Teller verteilen und den Spargel darauf drapieren.

Sonntag, 1. April 2012

Mein Lieblingsrezept: Bärlauchknödel an Mandelbutter

Es heißt "Eigenlob stinkt". Aber wieso eigentlich? Wieso sollten wir uns selbst nicht loben? Oder besser: Wieso loben wir uns selbst nicht viel öfter?

Wir selbst sind doch unser größter Kritiker: "Wieso habe ich dies und das nicht schneller, besser und toller hinbekommen?" "Das hätte ich aber wirklich eine Nummer besser machen können." "Hier habe ich aber nicht wirklich meine höchste Leistung gezeigt." "Na, das habe ich ja mal wieder gründlich verbockt!" Solche und ähnliche Gedanken, möchte ich behaupten, kreisen von Zeit zu Zeit in den Köpfen fast aller Menschen. Wenn wir uns schon so wunderschön kritisieren können, wieso können wir uns dann nicht ebenso gebührend loben?

Ich finde nicht das Eigenlob stinkt! Ich finde, dass Eigenlob von Zeit zu Zeit sogar ganz wunderbar duftet! Wie zum Beispiel die Bärlauchknödel, die mit ihrer feinen Knoblauchnote heute meine Küche mit einem wunderbaren frühlingshaften Duft erfüllt haben. Und an dieser Stelle möchte ich mich dafür loben: Ich habe mit diesen Bärlauchknödeln an Mandelbutter eine ganz wundervolle Aromakombination erschaffen, die einfach köstlich schmeckt. Meiner Meinung nach, habe ich damit sogar das beste Rezept auf dieser Seite kreiert! Natürlich liegt das auch daran, dass mein Lieblingsgericht seit Kindheitstagen die Semmelknödel mit Pilzrahm meiner Mutter darstellen. Aber gut, Geschmack liegt bekanntlicherweise im Auge des Betrachters oder - in diesem Fall - auf der Zunge des Genießers. Ob Ihr das auch so seht, könnt Ihr anhand der folgenden Zutaten und Zubereitungsschritte herausfinden:

Shopping-Liste: 200g Baguette oder Semmeln vom Vortag, die bereits hart geworden sind, 50g frischer Bärlauch, 120 ml Sojamilch (oder normale Milch), 2 Eier, 1 Zwiebel, 2 EL Butter, 1MS Muskat, Salz, Pfeffer, ggf. Semmelbrösel, 4 EL Mandelstifte, 6-8 EL Butter

To Do's: Baguette in kleine Würfel schneiden oder alternativ mit der Brotmaschine in dünne Scheiben schneiden und in eine Schüssel geben. Zwiebel fein würfeln, 2 EL Butter in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Die Zwiebelwürfel mit der Milch ablöschen, kurz verrühren und über die Baguettewürfel geben. Gut vermengen und ca. 15 Minuten ruhen lassen.

In der Zwischenzeit den Bärlauch waschen, abtropfen lassen und trocken tupfen. Die harten Stiele entfernen und grob hacken. Die Eier mit Muskat, Salz und Pfeffer verquirlen und gemeinsam mit dem Bärlauch zu der Baguettemasse geben. Dann zu einem Teig verkneten und weitere 15 Minuten ruhen lassen.

Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und reichlich salzen. Die Hände befeuchten und aus dem Teig 6-8 Knödel formen. (Ggf. ist der Teig zu feucht. Das kann man herausfinden, indem man zunächst einen kleinen Probeknödel in das Wasser gibt. Zerfällt dieser helfen Semmelbrösel. Diese esslöffelweise hinzugeben, bis der Teig fester ist.) Die Knödel in das Wasser geben und bei geringer Hitze ca. 20 Minuten ziehen lassen.

In der Zwischenzeit 2 EL Butter in einem Töpfchen zum Schmelzen bringen. Mandelstifte hinzugeben und rösten, bis diese goldbraun sind. Die restliche Butter hinzugeben und zum Schmelzen bringen.

Die Knödel vorsichtig aus dem Wasser nehmen und abtropfen lassen. Je 2 Knödel auf einen Teller geben und die Mandelbutter gleichmäßig auf die Knödel verteilen.

Tipp: Ich habe es nicht ausprobiert, kann mir aber gut vorstellen, dass das Rezept genauso gut mit glutenfreien Semmeln funktioniert.

Und nicht vergessen: Eigenlob kann duften!

Donnerstag, 22. März 2012

Mit Aufmerksamkeit gegen Lebensmittellügen - Oder: Wochenmarkt am Kollwitzplatz

Anfang der Woche habe ich im NDR eine Dokumentation mit dem Titel "Die größten Lebensmittellügen" mit Traurigkeit verfolgt: Puten, deren Brüste so groß gezüchtet werden, dass die armen Tiere vorne über fallen (dies betrifft auch Bio-Putenbrüste!!), Schinken, der aus zusammengeklebten Fleischstücken besteht, Büsumer Krabbensuppe, die mit Regionalität wirbt aber in Dänemark hergestellt wird und Bäckereien, die ihr Brot nicht mehr selbst backen sondern mit Fertigmischungen arbeiten. Das sind nur ein paar der schockierende Beispiele, die die Sendung aufdeckte.

Man beginnt sich zu fragen, was kann ich eigentlich noch essen? An welchen Stellen wird mir von der Lebensmittelindustrie nichts vorgegaukelt? Wo kann ich einkaufen, wenn sogar Bio-Qualität nicht mehr 100%ig verlässlich ist? Es scheint wirklich deprimierend und aussichtslos.

Dennoch, ich sehe unsere Ernährung nicht als verloren an! Es bedarf allerdings einiger Aufmerksamkeit, einem wachsamen Auge und zeitlicher Investition! Was unter anderem getan werden kann:

  • Keine Fertiggerichte! Anstatt dessen lieber selbst kochen. Wenn man dazu noch Freunde einlädt macht es gleich doppelt so viel Spaß!
  • Die Inhaltsstoffe und Herkunft eines Produktes genau studieren. Sind Zusatzstoffe enthalten? Wo kommt das Produkt her? Mit was wirbt das Produkt - sind im Kirsch-Crunch-Müsli wirklich in erster Linie Kirschen oder werden einem Cranberries untergejubelt? Ein anderes Beispiel ist Pesto. Dieses wird meist mit dem im Vergleich zu Olivenöl günstigeren Sonnenblumenöl gestreckt!
  • Auf dem Wochenmarkt oder direkt vom Bauern (des Vertrauens) einkaufen. Hier kann man auch einfacher nachfragen, woher genau das Produkt stammt, wie die Herstellung erfolgt oder ob Pestizide, Dünger oder ähnliches verwendet werden.

    Ich selbst liebe es mittlerweile auf dem Wochenmarkt einkaufen zu gehen! Denn ich weiß, dass ich hier in erster Linie regionale Betriebe und Bauernhöfe unterstütze und den Lügen der Lebensmittelindustrie weitestgehend aus dem Weg gehen kann. In Berlin ist der Wochenmarkt am Kollwitzplatz zu einem meiner Lieblingsmärkte geworden. Hier bieten Bauern und Produzenten (hauptsächlich aus der Region Berlin und Brandenburg) jeden Samstag von 10:00 bis 16:00 Uhr ihre Produkte an.

    Olaf Nils Dube verkauft dort Lindblütenhonig, Rapsblütenhonig oder Waldhonig, die aus seiner eigenen Imkerei in Blankenfelde stammen. Der Brotgarten bietet unter anderem Nussbrot, Berliner Landbrot, Gewürzbrot und Ingwer-Kürbis-Brot. Das darin verwendete Getreide wird täglich frisch in Charlottenburg auf der hauseigenen Steinmühle gemahlen. Bei Beumer & Lutum wird Dinkelbrot, Bauernlaib, Möhre-Walnuss-Brot und Schweizerbrötchen wiederum täglich frisch in Kreuzberg hergestellt. Auch die am Stand der Ölmühle in Kreuzberg angepriesenen Öle, wie Leinöl, Schwarzkümmelöl und sämtliche Nussöle werden in Kreuzberg hergestellt. Obst und Gemüse mit Demeter-Standard aus Brandenburg kann man am Stand des Melchhofs erwerben. Und auch der Gärtnerhof Nauen bietet Obst und Gemüse aus der Region an.* 

    Ich kann zum Schluss nur noch einmal betonen: Kauft mit Aufmerksamkeit ein, nehmt Euch die Zeit gute Produkte zu finden, prüft deren Inhalt und Herkunft und bereitet sie am Ende selbst zu einer genussvollen Mahlzeit zu anstatt auf Fertigprodukte zurückzugreifen!

    * Die hier genannten Hersteller sind alle bio-zertifiziert.

    Sonntag, 11. März 2012

    Seasonal Trends: Der Saisonkalender für März

    Mit welchem Thema verbindet man den Monat März? Der dritte Monat des Jahres steht, wie ich finde, insbesondere für den Übergang. Frostige Termperaturen und Nebel weichen milden Temperaturen und Sonnenschein. Schnee weicht Krokossen und anderen Frühlingsboten. Längere Nächte werden zu längeren Tagen und nicht zuletzt geht der Winter in den Frühling über. Der März vermag wie kein anderer Monat Abschied und Neubeginn zu vereinen und bietet somit auch uns Menschen verstärkt die Möglichkeit alte Gewohnheiten abzulegen und neue Projekte und Vorhaben anzugehen.

    Gerade während den Wintermonaten achten viele Menschen weniger auf ihren Körper. Sie essen viel, oftmals schwere Mahlzeiten und machen sich generell eher weniger Gedanken über ihre Ernährung. Der März, der die Frühlingsküche und die damit verbundenen leichtere Mahlzeiten einläutet, vereinfacht den Abschied von den winterlichen Essgewohnheiten und ermöglicht das Bewusstsein wieder verstärkt auf die eigene Ernährung zu lenken!

    Aber nicht nur das, der März, in den jährlich auch die Fastenzeit fällt, bietet sich wunderbar für die Reinigung des Köpers an. Leichtere Mahlzeiten, basische Lebensmittel, flüssige Nahrung und generell viel Flüssigkeiten reinigen und entgiften! Aus Sellerie, Pastinaken, Topinambur, Grün-/Spitzkohl, Spinat, Feldsalat, Chircorée sowie gelagerte Karotten, Kartoffeln oder Rote Bete auf der Gemüseseite und Orangen, Zitronen und gelagerten Äpfeln auf der Obstseite lässt sich beispielsweise leicht ein gesunder Saft oder eine wohltuende Suppe zaubern!

    Übrigens: Die sechs Sonntage, die in die 40-tägige christliche Fastenzeit fallen, sind von den Fastentagen ausgenommen!