Sonntag, 21. Oktober 2012

Was braucht man zum Glücklichsein?

Manche würden sagen eine Arbeit, die einem Spaß macht. Manche würden sagen, gute Freunde und eine liebende Familie. Manche würden sagen, hin und wieder Urlaub. Manche würden sagen, ein Hobby, das man mit Leidenschaft verfolgt. Manche würden sogar sagen, man braucht Geld, um glücklich zu sein.

Wir machen unser Glücklichsein von äußeren Umständen abhängig. Das Glücklichsein scheint gewisse Maßstäbe zu haben: Hat man dies und das, kann man glücklich sein oder werden. Hat man dies und das nicht, wird es wohl eher schwer mit dem glücklich sein. Das „dies und das“ zum Glücklichsein ist allerdings bei jedem anders. Es ist ganz davon abhängig, welche Prioritäten für einen Menschen gelten, welche Vorlieben er hat, was ihm wichtig ist usw.

Sicherlich gibt es einige Übereinkünfte  in Bezug darauf, was man zum Glücklichsein braucht. Eine Arbeit, die einem Spaß macht und einen erfüllt, ist sicherlich so eine Übereinkunft. (Diejenigen, die das Geldverdienen vor die Erfüllung stellen, schließe ich an dieser Stelle einfach einmal aus.) Also müsste jeder, der eine erfüllende Arbeit hat, glücklich sein. Dann aber frage ich einen Freund, der als Arzt tätig ist und somit eine erfüllende Arbeit haben muss, ob ihn das, was er tut glücklich macht. „Meine Arbeit macht mir Spaß und ich tue etwas Gutes, indem ich Menschen helfe – aber ob ich wirklich rundum glücklich bin, kann ich so nicht sagen.“ Das was man tut macht Spaß, aber man ist trotzdem nicht glücklich – wie geht das?

Vielleicht spielen beim Glücklichsein einfach noch andere Faktoren mit: ein liebender Partner, eine harmonische Familie und ähnliches. Dann wiederum gibt es Frauen, die einen Mann haben, der sie liebt, Kinder, die vorbildlich sind, ein gemütliches Heim und gute Freunde, die somit rein objektiv betrachtet glücklich sein müssten, es aber nicht sind. Wie kann das sein?

Ich versuche einmal zu erklären, wie das sein kann: Wir Menschen denken, dass wir etwas haben müssen oder etwas tun müssen, um etwas zu sein. Zum Beispiel: Wir denken, dass wir Geld haben müssen, um uns einen gewissen Lebensmittelstandard leisten zu können, was uns dann wiederrum glücklich macht. Komischerweise verfliegt das Glücklichsein nach einer neuen Anschaffung oder einem Geldsegen, wie einem Lottogewinn, aber häufig schnell wieder. Der Grund ist, dass äußere Umstände nichts mit unserem inneren Befinden zu tun haben und ihn auch nicht nachhaltig beeinflussen können. Nur wir selbst können unser inneres Befinden beeinflussen. Nur wir selbst entscheiden, was wir sind und wie wir uns fühlen. Dies tun wir allerdings oft unbewusst und so denken wir, dass unser Befinden von Äußerlichkeiten abhängt. Holen wir die Entscheidung über unser Sein und Befinden aber in unser volles Bewusstsein, können wir es beeinflussen. Man sollte sich daher in jeder Situation bewusst zu Gemüte führen, wie man sich gerade fühlt und dann sollte man sich fragen, ob man sich in diesem Moment tatsächlich so fühlen möchte oder nicht.

Auch zum Glücklichsein bedarf es daher nicht viel mehr als unsere eigene bewusste Entscheidung glücklich zu sein – aber auch, wenn es nicht viel mehr bedarf, sage ich nicht, dass das Ganze einfach ist! Wie alles im Leben, zum Beispiel auch das Kochen, bedarf es der Übung. Ich übe täglich: Bewusst über mein Sein zu entscheiden und zu kochen. Die letzte Übung ergab die unten beschriebene herbstliche Gemüsesuppe mit Räuchertofu und ich habe mich bei deren Verzehr bewusst dafür entschieden, glücklich zu sein!

Shopping-Liste (4-6 Portionen): 700g Hokkaido-Kürbis, 400g Kartoffeln, 400g Rosenkohl, 2 Zwiebeln, 250g Räuchertofu, 900ml Gemüsebrühe, 1 EL Ghee (vegan: 1EL Pflanzen- oder Kokosfett), 4 Stiele Thymian oder ca. ¾ TL getrockneten Thymian, 3 MS gemahlene Muskatnuss, 2 MS Zimt, 1 TL Zitonensaft, Salz, Pfeffer, 4-6 TL Basilikumpesto (siehe auch dieses Rezept) (vegan: Veganes Pesto oder einfach weglassen)

To Do’s: Als Vorbereitung, die Kartoffeln schälen und in ca. 2cm große Würfel schneiden. Den Rosenkohl gründlich waschen, Stunk entfernen und halbieren. Den Kürbis ebenfalls gründlich waschen, entkernen und in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. Die Gemüsebrühe aufsetzen.

In einem großen Topf, das Ghee zerlassen und die Zwiebeln kurz darin dünsten, bis sie glasig sind. Die Kartoffeln und die abgezupften Thymianblättchen oder den getrockneten Thymian in den Topf geben und ebenfalls kurz dünsten (Tipp: Den Thymian ein wenig zwischen den Fingern reiben, damit er sein volles Aroma entfalten kann). Mit der Gemüsebrühe ablöschen und das Wasser kurz aufkochen lassen, dann auf niedrige Temperatur reduzieren. Den Rosenkohl hinzugeben und ca. 5 Minuten zugedeckt garen. Danach die Kürbiswürfel hinzugeben, umrühren und für weitere ca. 10 Minuten garen.

In der Zwischenzeit den Tofu in ca. 1 cm große Würfel schneiden, zur Suppe hinzugeben und alles verrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Zimt und Zitronensaft abschmecken. Zum Schluss, die Suppe auf Schalen verteilen, je einen TL Pesto oben drauf geben und glücklich sein.