Wenn sich die Uhrzeiger wochentags in Richtung 12:00 Uhr bewegen, kann man in Büros, Geschäften und Läden eine gewisse Unruhe wahrnehmen. Fragen wie "Wann wollen wir in die Kantine?", "Wo wollen wir heute Mittag essen gehen?" oder "Möchtet Ihr auch etwas bestellen?" werden gestellt und beantwortet. Die Mittagspause spielt eine wichtige Rolle im deutschen Arbeitsalltag. Was dabei auf die Teller kommt, und in welchem Rahmen die Mahlzeit eingenommen wird, nimmt dabei oft die weniger wichtige Rolle ein.
Wenn ich nicht gerade blogge, arbeite auch ich wochentags in einem Büro (schließlich muss ich meine Leidenschaft für gutes Essen und hochwertige Lebensmittel irgendwie finanzieren :)). Bei uns gibt es keine Kantine, sodass meine Kollegen und ich entweder in einem der Restaurants in der Nähe essen gehen, einen Lieferservice beauftragen, uns mit Essen zu versorgen oder etwas Selbstgemachtes von zu Hause mitbringen. Dabei bin ich jeden Tag von Neuem überrascht, wie viele Lieferjungs Pizza, Burger oder fettige Pasta liefern. Von der Qualität des bevorzugten Mittagsmahls abgesehen, finde ich es auch überraschend, wie viele Kollegen Ihr Essen schnell in sich "hineinstopfen", um noch viel schneller wieder vor dem Rechner zu sitzen. Die Steigerung: Einige nehmen sich noch nicht einmal die Zeit ihren Arbeitsplatz zu verlassen und nehmen das Essen vor dem Computer zu sich. Die Devise scheint zu lauten: Hauptsache es geht schnell! Nährwert des Essens und deren Qualität spielen eine untergeordnete Rolle.
Dabei geht es in der Mittagspause noch nicht einmal nur um das Essen. Klar, normalerweise sollte die Hauptmahlzeit ausgewogen sein, eher leicht, damit man nach der Pause nicht in Müdigkeit verfällt, und einen mit wichtigen Nährstoffen und Vitaminen versorgen, die einem die nötige Energie für den Rest des Tages geben. Was aber mindestens genauso wichtig wie die gesunde Mahlzeit ist, dass man in der Mittagspause wirklich Pause macht, den Kopf für einige Moment frei bekommt und seinem Körper wenn möglich noch ein wenig Bewegung gönnt - dies gilt vor allem, wenn man einen Schreibtischjob nachgeht.
Musstest Du bei dieser Beschreibung an der ein oder anderen Stelle an Dich selbst denken? Findest Du dich hier wieder? Dann nehme Dir doch einfach einmal für eine Woche vor (eine Woche reicht erstmal, sehe einfach wie Du dich danach fühlst), Deine Mittagspause bewusst als Pause zu nutzen, Deinen Arbeitsplatz für das Mittagessen zu verlassen, Dir ein bisschen Bewegung und frische Luft zu gönnen und das Essen mit Aufmerksamkeit zu Dir zu nehmen, dabei auf Pizza, Burger und sonstiges Fast Food zu verzichten und lieber zu Salat, Gemüse, Reis und ähnlichem zu greifen. Vielleicht möchtest Du Dir sogar einmal etwas Selbstgemachtes mit ins Büro nehmen, dann weißt Du ganz genau, was Du zu Dir nimmst - oft verstecken sich in einer vermeidlich leichten Mahlzeit in der Kantine oder im Restaurant nämlich Fette und andere Inhaltsstoffe, die das Essen schwerer und ungesünder machen als man denkt!
Es bedarf also nicht viel, um aus der Mittagspause eine richtige Pause zu machen, die Körper und Geist mit der nötigen Energie für den restlichen Arbeitstag versorgt. Dabei sollte die Devise anstelle von "Hauptsache schnell" lieber "Nehme Dir bewusst Zeit und achte darauf, was Du zu Dir nimmst!" lauten!
Und damit der Einstieg in die bewusste Mittagspause nicht allzu schwer fällt, folgt an dieser Stelle noch eine Inspiration für ein selbst gemachtes Mittagessen, das sich gut zum Mitnehmen ins Büro eignet und dort sowohl aufgewärmt oder auch kalt genossen werden kann: Quinoa-Karotten-Fenchel-Salat mit Hüttenkäse.
Shopping-Liste (ca. 2-3 Portionen): 300g Karotten, 1 mittelgroße Fenchelknolle mit Grün (ca. 350g), 100g Quinoa, 200g Hüttenkäse, 1 kleine Knoblauchzehe, 25g Krübiskerne, 25g Datteln (ca. 4 Stück), 1 TL Fenchelsaat, Zucker (oder Xucker), Meer- oder Steinsalz, Pfeffer, Olivenöl (alle Produkte wie immer bevorzugt in Bio-Qualität bzw. aus regionalem Anbau)
To Do's: 200ml Wasser mit etwas Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Den Quinoa unter fließendem Wasser abwaschen und in das kochende Wasser geben. Bei niedriger Hitze für ca. 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Quinoasamen das Wasser komplett aufgesogen haben; hin und wieder umrühren. Dann vom Herd nehmen und den Quinoa mit einer Gabel auflockern.
Währenddessen, die Karotten und den Fenchel waschen. Die Karotten schälen und in Stifte schneiden (ca. 3 cm lang). Die Fenchelknolle der Breite nach halbieren, den Stunk und das Grün entfernen. Das Grün aufheben. Den Fenchel in Scheiben schneiden. Den Knoblauch fein würfeln.
In einer Pfanne ausreichend Olivenöl erhitzen. Den Knoblauch in die Pfanne geben und einige Sekunden anschwitzen (er sollte nicht braun werden). Dann direkt die Karottenstifte und Fenchelscheiben hinzugeben und für 3-4 Minuten dünsten. 1 TL Fenchelsaat, 1/2 TL Zucker und etwas Salz hinzugeben, vermengen und für 3-4 weitere Minuten dünsten. Karotten und Fenchel sollten noch bissfest sein.
Nebenbei etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Kürbiskerne darin rösten, bis sie leise knacken. Außerdem die Datteln fein würfeln und das Fenchelgrün grob zerkleinern.
Dann den Quinoa, die Kürbiskerne, die Datteln und das Fenchelgrün zum Gemüse geben und alles vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Salat mit einem Kleks Hüttenkäse genießen! Tipp: Wem der Hüttenkäse zu fade schmeckt, kann ein wenig Salz hinzugeben und mit dem Käse vermengen.
Weitere einfache Rezepte für die Mittagspause sowie mehr Details zum Thema Essen in der Mittagspause, wie die Psyche bei der Essenswahl mit entscheidet oder wo versteckte Kalorien schlummern, sind in dem Artikel "Besser essen im Alltag - Wie man auch bei Stress gesund genießt" in der aktuellen Ausgabe (August/September 2012) der ZEITWissen zu finden.
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