Samstag, 9. April 2011

Obst sein, oder nicht sein?

"Ist Rhababer ein Obst oder ein Gemüse?", fragte ich den Verkäufer am Marktstand bei mir um die Ecke, als ich gerade die Zutaten für einen Rhababerkuchen einkaufte. Nach kurzem Zögern entschied er, dass Rhababer ein Obst sei. So richtig überzeugend kam seine Antwort allderings nicht und überhaupt, wie definiert sich eigentlich Obst und Gemüse?

"Ein Obst hat immer einen Kern, deswegen ist auch die Avocado ein Obst", bekam ich als Antwort als ich bei einer Afrikareise eine Avocado, genauso wie Orangen und Bananen, als Nachtisch gereicht bekam und mich darüber wunderte. Habe ich die Avocado doch bisher nur als "Gemüse" zu meinem Salat oder auch gerne pur mit Balsamico und Öl genossen....

Als ich diese Erklärung nach meiner Rückkher nach Deutschland genauso wieder gab, wurde erwiedert, was dann eine Erdbeere oder eine Banane sei. Und schon war ich wieder am Anfang der Frage, wie sich nun ein Obst von einem Gemüse differenziert. Etwas Recherche bringt die Aufklärung. Es muss allerdings zunächst unterstrichen werden, dass die Zuordnung zu Obst oder Gemüse tatsächlich nicht immer eindeutig ist!

Per Lebensmitteldefinition, stammt Obst grundsätzlich von mehrjährigen Pflanzen (z.B. einem Baum oder Strauch) und Gemüse von einjährigen Pflanzen ab. Von der botansichen Seite her gesehen, entsteht Obst aus einer befruchteten Blüte, während Gemüse aus anderen Pflanzenteilen besteht. Das würde bedeuten, dass Auberginen, Zucchinis und Kürbisse als Obst einzustufen sind. Allerdings macht sie Ihre Zugehörigkeit zu einjährigen Pflanzen sowie die fehlende Süße nun doch eher zu Fruchtgemüse. Wen das nun komplett verwirrt, dem kann ich versichern, dass zumindest der Rhababer, als Blattstil, eindeutig der Gemüsefamilie zugeordnet werden kann!

Aber da Rhababer nun trotzdem wie ein Obst verwendet wird, findet er auch in meinem sommerlichen (glutenfreien) Rhababerkuchen, auf glutenfreier und laktosefreier Basis, eine süße Verwendung.

Shopping-Liste:
Für den Kuchenboden: 150g Maismehl, 50 g Maisgries, 50g gemahlene Mandeln, 1TL Agar Agar (oder als Alternative zur glutenfreien Version, einfach 250g Mehl und 50g gemahlene Mandeln), 75g Rohrohrzucker, 125g Butter, 1 Ei, 1 Prise Salz, 1 Springform (ca. 25cm Durchmesser)

Für den Kuchenbelag: 500g Rhababer, 3 EL gemahlene Mandeln, 250ml Soja-Sahne, 125g Rohrohrzucker, 3 Eier, 1 Vanilleschote, 1TL frisch geriebener Ingwer

To Do`s: Die trockenen Zutaten für den Kuchenteig vermengen und auf eine Arbeitsfläche geben. Eine Mulde formen und das Ei hineingeben. Die Butter in kleine Flocken schneiden und darauf verteilen. Alles gründlich zu einem glatten Teig verkneten, in eine Frischhaltefolie packen und für ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Den Backofen auf 175°C vorheizen und die Springform mit ausreichend Butter fetten. Den Teig ausrollen (ca. 30cm) durchmesser und die Springform damit auskleiden. Dabei sollte der Rand ca. 3cm hoch sein. Den Teigboden mit einer Gabel mehrmals einstechen (das ist sehr wichtig!!). Ca. 20 Minuten im Backofen backen. Der Teig sollte unbedingt beobachtet werden, da er in dieser Form ganz gerne blind backt (sich aufwölbt)! Dann einfach nochmal mit der Gabel nachstechen, sodass die Luft entschwinden kann.

In der Zwischenzeit den Rhababer gründlich waschen, ggf. von Fäden befreien und in ca. 2cm große Stücke schneiden. Die Sahne, Eier, Zucker, Mark der Vanilleschote sowie den geriebenen Ingwer mit einem Rührgerät verquirlen.

Den Kuchenboden aus dem Ofen holen, die gemahlenen Mandeln darauf verteilen und mit Rhababerstücke bedecken. Das Sahne-Gemisch darüber gießen und für ca. 30-35 Minuten backen, bis der Kuchen eine goldgelbe Farbe erreicht hat.

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